Medizin für unser 3. Jahrtausend
Das Ziel – Was kann Homöopathie leisten
Die Homöopathie ist in der Lage ein emotionales, geistiges und körperliches Gleichgewicht in einem Individuum wieder herzustellen, ohne dies durch tägliche Gaben von Medikamenten und damit ‚gegen‘ den unbewussten Willen der Lebenskraft herbeizuzwingen. Diese versucht ja ganz offensichtlich, den krankhaften Zustand, sei es eine Depression, einen Bluthochdruck oder eine Gelenkentzündung immer wieder herzustellen. Eine gegen diesen krankhaften Zustand gerichtete Therapie wird aus diesem Grund häufig von Homöopathen als ‚Unterdrückung‘ bezeichnet. Der Körper versucht, um sich im Gleichgewicht zu halten, diesen Zustand wieder zu erreichen (und eben nicht den harmonisch heilen Zustand) (siehe weiter unten im Text Was ist Krankheit).
Die Wirkung der Homöopathie
Durch die meist unbemerkt ablaufende Verschlechterung und Verstärkung der Symptome bekommt der Mensch unter homöopathischer Therapie die Möglichkeit, aus eigenen Kräften ein neues, gesundes Gleichgewicht zu erlangen. Die allopathischen Medikamente werden meist täglich, manchmal zweimal täglich gegeben, da der Körper immer wieder versucht, das alte, kranke Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Gründe dafür sind uns bislang unbekannt, können aber sehr häufig, fast regelhaft, auf konflikthafte Ereignisse im Leben der betreffenden Person zurückgeführt werden. Auf die theoretischen Grundlagen hierzu bin ich unter ‚Was ist Krankheit?‘ eingegangen. Ein wesentlicher Bestandteil dieser neuen Medizin ist es, dem System "Mensch" die nötigen ‚Informationen‘ zu geben, sich selbst in ein Gleichgewicht zu überführen. Hierdurch sind wir im Anschluss besser in der Lage, unseren Weg in dieser Welt im Gleichgewicht und mit dem nötigen Abstand zu den Dingen zu gehen. Hier ist eine Schnittstelle, in der die Homöopathie in ihren Möglichkeiten mit den Zielen des menschlichen Daseins, wie sie von westlichen Mystikern und vielen östlichen Religionen bzw. Weisheitslehren propagiert wurden, Hand in Hand geht. Ziel ist es, den Menschen als freies Wesen zu etablieren und in seinem Weg in dieser Welt zu unterstützen.
Eine begleitende Therapie
Philosophisch und spirituell betrachtet steht uns nur eine sehr begrenzte Zeit hier auf diesem Planeten und in dieser Welt zur Verfügung. In dieser Zeit können wir uns gewisse Dinge ansehen und aneignen. Das zwingende Ende liegt in der Natur der Sache, des Geboren-Werdens und Sterbens. Während unseres ‚Da-Seins‘ können wir handeln, Dinge erfahren und gestalten. Während unseres Aufenthalts auf dieser Welt sind wir einem konstanten Alterungsprozess ausgesetzt, der unseren Körper, Geist und unsere Gefühle betrifft, die allesamt im Laufe unseres Lebens an Flexibilität verlieren, anfälliger für Krankheiten werden und diesen schließlich erliegen. Dies ist unumgänglich. Dennoch können wir versuchen diesen Krankheitserscheinungen mittels entgegengesetzter Effekte Paroli zu bieten (s.a. Ähnliches mit Ähnlichem), was Allopathie (s.a. Unterschied zur Allopathie) oder heute Schulmedizin genannt wird. Ein in meinen Augen eleganteres, wenn auch wesentlich schwieriger anzuwendendes Wirkprinzip, ist die Homöopathie. Sie vermag durch eine kurze und meist unmerkliche Verstärkung der Symptome diese anschließend auf geheimnisvolle Art und Weise zu verbessern. Deshalb wurde das Ähnlichkeitsgesetz von S. Hahnemann als Naturgesetz betrachtet (s. § 26 Organon der Heilkunst).
Ihre persönliche Einstellung im und zum Leben kann sich zum Positiven hin verändern. Es können körperliche und seelische Ungleichgewichte ausgeglichen werden und dieses stabile Gleichgewicht für eine lange Zeit ohne Arzneimittelgabe erhalten werden.
Was ist der Mensch
Natürlich können wir uns auf den Standpunkt stellen, der Mensch sei ein im unendlichen Universum zufällig durch Selbstorganisation von Kohlenwasserstoffen, Proteinen und Ribonukleinsäuren entstandenes Gebilde. Im Verlauf einer Zeit von Millionen von Jahren hätten wir uns dann schließlich, ebenfalls durch ‚Zufall‘, diesmal gestützt durch unsere sogenannte Evolutionstheorie, zu immer komplexeren denkfähigen Systemen entwickelt. Das würde durch die Tatsache gestützt, dass wir tatsächlich natürlich mit immer größerer Denkfähigkeit ‚Überlebensvorteile‘ vor anderen, um Lebensraum konkurrierenden, Spezies gehabt hätten. Vor ungefähr 6000 Jahren fingen wir an, uns zu größeren, Staaten oder Kulturen genannten Gebilden, zusammenzuschließen. Grundsätzlich ist der Mensch aber ein Primat, der sich von seinen durchaus mit vergleichbarer Intelligenz ausgestatteten Artgenossen auf dieser Erde nur durch ein deutlich erweitertes Begriffsvermögen und Denken unterscheidet.
Wir können aber auch versuchen, der Entwicklung eine transzendentere Bedeutung beizumessen und nicht alles als reinen Zufall anzusehen. Sobald wir diesen Schritt gehen, das heißt, nicht nur von einer zufällig selbstreflektierenden intelligenten Art ausgehen, sondern allem, was geschieht auch einen tieferen Sinn geben, müssen wir uns fragen, ob wir nicht auf einer Reise sind, die uns von unseren Wurzeln des ums Überleben kämpfenden Primaten wegbringen muss. Wir sind dann mitten in dem zuvor kurz angerissenen spirituellen Menschenbild, dessen Existenz ich aber selbst auch nur erahnen kann. Jedenfalls sind wir in dieses unendliche Universum eingebaut und fragen uns seit 10 bis 12.000 Jahren (s.a. Youtube) ob es nicht geistartige Welten gibt, Gott oder Götter, woher wir kommen und wohin wir gehen. Wenn wir in der Lage sind, dieses Leben möglicherweise als Durchgangsstation zu begreifen, mit einem gewissen Abstand zu den Dingen, können wir diesen evolutionären Schritt womöglich bald vollziehen. Auch hier kann die Homöopathie in meinen Augen eine Schlüsselstellung einnehmen (s.a. Medizin der Zukunft).
Entscheidend ist es, sich nicht auf eine als Selbstzweck vermehrende DNS-Doppelhelix zu sehen, sondern als ein mit einer gewissen Verantwortung ausgestattetes Wesen, das diese Erde nicht bis zur Zerstörung ausbeuten darf, sondern sie in Ehren halten sollte und sich evolutionär weiter entwickeln sollte.
Weiterführende Gedanken
Da wir nun einmal so weit gegangen sind, derartige Ideen und Theorien anzusprechen, möchte ich das, was mich seit vielen Jahrzehnten beschäftigt, auch noch einmal weiterführen. Es hat nur mittelbar, nämlich über die Verknüpfung des Menschseins an sich und allen Implikationen mit der Homöopathie zu tun. Es ist aber in dieser Hinsicht unverzichtbar, um ein reales Bild des Menschen mit seinen Möglichkeiten und Beschränkungen zeichnen zu können.
Sterblichkeit und Einsicht in unser begrenztes Da-Sein
Das erste, was wir in meinen Augen begreifen müssen, ist unsere Sterblichkeit. So lange wir auf dieser Erde weilen, haben wir die Möglichkeit, aktiv unser Leben zu gestalten, zu versuchen etwas zu erreichen, eine Familie zu gründen und vieles mehr. Wir können auch in gewissem Maße an uns arbeiten. Die Zeit ist aber limitiert und das Todesurteil schwebt über jedem von uns, auch wenn sein Zeitpunkt unbekannt ist. Dies zu verstehen ist in meinen Augen ein wesentlicher Schritt in eine Richtung, in der wir erreichen können, „über den Dingen“ zu stehen und unser Leben in Gleichmut zu führen.
Alles ist in eine Rhythmik zwischen Geburt und Tod eingebettet. Dies sind die Eckpfeiler unseres irdischen Daseins, dessen Ausgestaltung ansonsten, mehr oder weniger und sicherlich in vorgegebenen Grenzen, uns überlassen bleibt. Man gestatte mir den Hinweis auf ein Kinderbuch, in dem ich diesen Gedanken sehr nett gespiegelt fand. Es liegt aus diesem Grund bei mir im Wartezimmer und heißt "Warum wir vor der Stadt wohnen". Auf eine bestimmte, sehr nette Art und Weise, beschreibt es die verschiedenen Möglichkeiten, sein Leben zu leben. Am Ende jeden Kapitels wird immer sehr nett resümiert, welche Vor- und Nachteile der vorgehende (ungewöhnliche) Wohnort hatte, und warum man weiter gezogen ist.
Vielleicht ist dies die letzte Wahrheit hinter dem Leben, dass wir es genießen sollen, ohne zu sehr an den Dingen zu haften (vgl. auch die Ähnlichkeit mit fernöstlichen Weisheitslehren). Deshalb betrachte ich jeden Schritt, der uns von dieser starken und unabdingbaren Verhaftung in der materiellen Welt wegbringt, als positiv! Es ist in meinen Augen wichtiger, in dieser kurzen Lebens-Periode des Da-Seins, herauszufinden, was uns wirklich Freude und Erfüllung bringt (s.a. Thomas-Evangelium Vers 6,2 Jesus spricht: „ ... tut nicht das, was ihr haßt (1)), als immer nur dem zu folgen, was eine kapitalistische Zeitströmung von uns im Sinne von Konsum-Bürgern und Produktions- und Verkaufsassistenten verlangt. Dabei spreche ich aus Erfahrung mit Heilung, da ich oft die Erfahrung gemacht habe, dass die Heilung von Krankheiten durch korrekte homöopathische Mittel mit einer Änderung des Denkens in diese Richtung einhergeht (s.a. Streben zum Gesunden und Heilen hin).
(1) Nach Schröter, Jens / Bethge, Hans-Gerhard: Das Evangelium nach Thomas (NHC II,2), in: Nag Hammadi Deutsch. 1. Band: NHC I,1–V,1. Eingeleitet und übersetzt von Mitgliedern des Berliner Arbeitskreises für Koptisch-Gnostische Schriften (Koptisch-Gnostische Schriften II; GCS NF 8 [96]), hg.v. Hans-Martin Schenke, Hans-Gebhard Bethge und Ursula Ulrike Kaiser, Berlin / New York 2001, 151-181
Was ist Krankheit?
Jeder von uns erlebt Konflikte (s.a. Krankheitsbilder), die wir teils als geistig-emotionale, teils als körperliche Störungen erleben. Diese nennen wir, wenn sie ausgereift sind, Krankheiten, und praktisch kein Mensch ist frei davon - zumindest nicht von einem dieser Vorstadien. Viele Patienten wenden sich mit diesen ‚Missempfindungen‘ beziehungsweise leichteren funktionalen Störungen an Ärzte, die damit wenig anfangen können und ihnen, außer einer gelegentlichen Krankmeldung, nicht helfen können. In der Allopathie wird meist gewartet, bis eine konkrete Diagnose vorliegt, für die es Behandlungsrichtlinien gibt. Diese werden von der Industrie gemäß ihren Behandlungsmöglichkeiten vordiktiert. Zeitlich ist kaum ein Arzt mehr in der Lage, diese ausgetretene Bahn zu verlassen, die einfache und leicht anwendbare Behandlungsalgorithmen vorgibt, die in den allermeisten Fällen medikamentös aussehen. Im Gegensatz dazu, ist die Homöopathie in der Lage, sowohl diese Vorstadien, als auch schließlich das endgültige Produkt, die bekannte Krankheit, heilen oder zumindest wesentlich bessern zu können.
Krankheit als Ungleichgewicht
Auf dem Lebensweg jedes Menschen ergeben sich Konfliktsituationen, die er nicht mehr alleine bewältigen kann. Eine Hinwendung zu Seelsorgern oder Psychotherapeuten ist hier eine mögliche Lösung. Eine über all diese verbalen Interventionen hinausgehende Möglichkeit heilend einzugreifen, bietet die Homöopathie. Dadurch, dass störende Eigenschaften noch einmal verstärkt und damit akzentuiert werden, kommen sie stärker ins Bewusstsein und können bewusst oder unbewusst beigelegt werden (die involvierten Mechanismen müssten an anderer Stelle diskutiert werden). Viele Menschen erleben das korrekte Mittel als ein Heraustreten aus einem dunklen Loch ins Licht einer größeren Selbstbewusstheit. Der Mensch ist in der Lage sich selbst eher zu akzeptieren und der Welt mit einer größeren Gelassenheit zu begegnen. Immer wieder höre ich dies von Patienten, die ein korrektes Medikament erhalten haben und dies stellt für mich eine der wesentlichen Aussagen dar, die mir die korrekte Arzneimittelwahl bestätigen.
Wie bereits zuvor gesagt, entstehen Krankheiten sehr häufig als Folge eines Ungleichgewichts in der Lebensführung oder durch Konflikte, denen wir begegnen und mit denen wir in diesem Moment nicht anders umgehen können, als sie in eine Krankheit zu kanalisieren. Ich vergleiche dies häufig mit einem Segelschiff, das ‚hart am Wind segelt‘ und deshalb Gewichte in die dem Wind zugewandte Seite auslegen muss um nicht umzukippen. Diese Krankheiten, so unlogisch das auf den ersten Blick klingt, sind ein Mittel und ein Gegengewicht, das uns etwas lehren soll. Jede Erkrankung ist gehalten, ein inneres Ungleichgewicht an die Oberfläche zu bringen. Philosophisch interessant ist das insbesondere, wenn man Krankheiten betrachtet, die letztlich zum sicheren Tod des Individuums führen. Offenbar, und diesen Gedanken möchte ich hier nur anschneiden, gibt es etwas Wesentlicheres in dieser Welt als das reine Überleben. Was dies genau ist, sollte Forschungsgegenstand künftiger Generationen sein. Es eröffnet jedenfalls in meinen Augen eine Brücke zu unseren spirituell/religösen Wurzeln und die Möglichkeit, Krankheit und das Leben in einen größeren Zusammenhang einzuordnen.
Das Prinzip Unterdrückung
Wie in aller Kürze erläutert, haben Krankheiten den Sinn und Zweck, uns auf Konflikte aufmerksam zu machen, sie uns vor Augen zu führen, bzw. diese auf einer körperlichen und/oder psychischen Ebene darzustellen und damit einer Auflösung zugänglich zu machen. Dies ist ein auf den ersten Blick schwierig zu verstehendes Konzept, widerspricht es doch scheinbar allem, was wir bisher über Krankheit gedacht haben. Es ist eben nicht die bereits erwähnte ‚Werkstatt-Mentalität‘, sondern erfordert eine möglichst umfassende Betrachtung des kranken Menschen, die seine Lebensumstände, Ziele, Träume und vor allem sein Vorleben einschließt. Von der Allopathie wurde uns immer suggeriert, Krankheit sei ein mehr oder weniger sich zufällig ereignendes Missgeschick, das man auf dem schnellsten Wege reparieren müsse - wieder vergleichbar mit einem Auto: Die Bremsbeläge sind verschlissen und müssen ausgetauscht werden, der Scheibenwischer-Motor ist kaputt und muss erneuert werden usw..
Die Sinnhaftigkeit des zuvor Gesagten zeigt sich aber bei genauerer Betrachtung auch aus der häufigen Folge der sogenannten allopathischen Heilung. Der Körper sucht sich nämlich ein anderes Ventil für die in seinem Inneren sitzende ‚Krankheits-Energie‘ und kreiert eine ähnlich gelagerte Erkrankung. Diese liegt häufig sogar auf einer tieferen Ebene. Oder aber, bei einer sogenannten ‚erfolgreichen‘ medikamentösen Behandlung, beispielsweise bei einer mit Antidepressiva behandelten Depression, kann der oder die Betreffende wieder funktionieren, ist aber von einer wirklichen Heilung abgeschnitten und bekommt statt dessen ein unpassendes Selbstwertgefühl. Der ehedem krankhafte Zustand, den die Lebenskraft in eine Depression einmünden ließ, ist zwar scheinbar behoben, tatsächlich aber unterdrückt. Letztendlich ist eine mögliche wahre Heilung in diesem Fall in weitere Ferne gerückt, als zuvor in einem Zustand in dem die kompensatorischen Symptome des Körpers in ihrer vollen Ausprägung erkennbar waren.
Heilung
Grundsätzlich geschieht eine Heilung in der Homöopathie nach Gesetzmäßigkeiten, die offensichtlich eine Art Naturgesetz darstellen, da sie immer wieder so ablaufen. Nach einem berühmten deutschstämmigen Homöopathen des 19. Jahrhunderts ist die so genannte „Hering’sche Regel“ benannt, nach der Erkrankungen von innen nach außen, oben nach unten und in der umgekehrten Reihenfolge ihres Auftretens heilen - dies natürlich nur sofern das korrekte homöopathische Mittel gegeben wurde. Von meinem großen Lehrer Dr. Prafull Vijayakar wurde diese Regel noch verfeinert und um Details aus der heute bekannten Embryologie erweitert. Entscheidend ist aber, und das markiert einen weiteren Unterschied zur heute verbreiteten Schulmedizin oder Allopathie, dass Erkrankungen nicht nach Gutdünken gebessert werden können. Besteht zum Beispiel eine schwere Grunderkrankung, etwa eine chronische Leukämie, zusammen mit einer Neigung zu Nasennebenhöhlen-Entzündungen, so muss sich zuerst die Leukämie bessern. Sofern diese unberührt bleibt und die Erkältungsinfekte verschwinden, handelt es sich, aller Wahrscheinlichkeit nach, um eine Unterdrückung. Man muss also ein genauer passendes homöopathisches Medikament suchen. Nurhierdurch kann der Körper (und Geist) des Menschen, eine ihm gemäße Heilung, mittels des Katalysators einer leichten und möglichst ähnlichen Verschlechterung, herbeiführen. Die genauen Mechanismen hinter diesem Prinzip müssen noch geklärt werden (s. unter dem Punkt 'Ähnliches mit Ähnlichem'). Ebenso wie die exakten Indikationen zur Gabe eines bestimmten homöopathischen Medikaments. Unter dem Punkt 'Schwierigkeiten' habe ich versucht dazu ein wenig Stellung zu beziehen. Jedenfalls muss ein Arzneimittel gefunden werden, das möglichst ähnliche Symptome, und zwar auf einer sehr tiefen Ebene des menschlichen Erlebens, bei einem 'Gesunden' herbeiführen kann.
Wie ich weiter oben versucht habe zu umreißen (s.a. Was ist der Mensch), ist der Mensch grundsätzlich ein in einer ganz offensichtlichen Evolution begriffenes Wesen. Wir haben uns als Spezie über die letzten 1 Million Jahre ganz wesentlich von kleinen, zwar aufrecht gehenden, aber doch nur affenähnlichen Wesen zur dominanten Spezie auf diesem Planeten hin entwickelt. Dabei steht uns als Individuum immer nur eine relativ kurze Lebens-Zeit auf der Erde zur Verfügung, verschiedene Dinge zu tun. Ganz offensichtlich besteht aber die Idee und Möglichkeit, dass wir noch nicht ausentwickelt sind, also noch nicht am Ende der evolutionären Entwicklung angekommen sind. Diese Idee einer Weiterentwicklung des Menschseins sollte also unser langfristiges Ziel sein und eine Heilung muss aus diesen Gründen auch immer in eine Richtung gehen, die plausibel zukunftsweisend ist. Dabei scheint mir die vorherrschende Idee zu sein, möglichst vielen Individuen ab einem gewissen Alter ein künstliches Gelenk einzubauen und mit ausreichend blutdrucksendender
Medikation zu versorgen, um dem Druck des Alltags Paroli bieten zu können. Dies entspricht nicht meinen Ideen und meiner Zielsetzung, deren Gedankengebäude ich hier über viele Seiten hinweg darzulegen versucht habe. Dabei bin ich ganz wesentlich von den Aussagen von Patienten beeinflusst, die immer wieder davon gesprochen haben, welchen Zugewinn an persönlicher Freiheit, Wohlbefinden und Ausgeglichenheit sie nach der korrekten Medikamenten-Gabe verspürt haben. Wir sollten also versuchen dies zum Ziel eines zukünftigen Menschen zu machen, mit sich selbst ausgeglichen zu sein, seinen Egoismus und sein primaten-haftes Dominanz-Verhalten abzulegen und damit die Erde wirklich nachhaltig zu einem Wohnsitz einer kreativen und glücklichen Menschheit zu machen.
Auf dem Weg, diese psychischen Ziele zu erreichen, treten unter korrekten homöopathischen Therapie dann auch oft die (oberflächlichen) Gebrechen in den Hintergrund, wegen derer die Patienten den Arzt ursprünglich aufsuchten.
Dabei steht das Ende, nämlich der Tod, von Anfang an fest (s.a. Sterblichkeit und Einsicht in unser begrenztes Da-Sein), wohl aber können wir die Zwischenzeit in gewissen Grenzen gestalten, Erfahrungen sammeln und uns in der Gestaltung unseres Lebens versuchen. Das Aus-dem-Weg-Räumen von Hindernissen auf dem Weg hierzu kann man als Heilung bezeichnen. Hierbei gibt es in der Homöopathie einen vom Menschen selbst vorgezeichneten Weg, der individuell ist und in den man sich als Therapeut auch nicht einmischen sollte.
Die Homöopatihe ist also eine mögliche Schnittstelle zwischen der industriellen Zeit und einer möglichen, mehr spirituellen Zukunft des Menschen.
Das Prinzip Begleitung
Aus dem bisher Gesagten ergibt sich die Notwendigkeit, einen Menschen praktisch lebenslang zu begleiten, um auch aktiv in seine Beschwerden und Probleme eingreifen zu können. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Früher, und teilweise heute noch, hatten diese Rolle Schamanen, Rabbis oder Priester. In unserer säkularen Gesellschaft wurde diese Aufgabe, je nach kulturellem Hintergrund, von Psychotherapeuten (siehe) in weiten Teilen übernommen. Die Homöopathie bietet hier aber noch weitere Möglichkeiten, da sie uns in unseren Konflikten und Krankheiten aktiv beeinflussen und helfen kann. Sie ist in der Lage, ein bestehendes Ungleichgewicht (Konflikt) durch Einflussnahme auf Emotionen, Denken und Körper in ein Gleichgewicht zurück zu führen. Dies geschieht aber nicht, wie bei der Allopathie, mittels einer entgegen-gesetzten Wirkung, sondern durch eine, meinst unbewusst ablaufende, Verstärkung der Symptome, die es unserem Körper und Geist leicht macht, wieder ein Gleichgewicht der Kräfte zu erreichen. Dies bedeutet natürlich nicht einen Zustand der immerwährenden Glückseligkeit, aber der Mensch sollte im Idealfall in der Lage sein, sein Leben genießen zu können, seinen Tagesgeschäften nachzugehen und ein Glücksgefühl verspüren zu können. Auch unter homöopathischer Therapie geht das Leben mit allen Problemfeldern natürlich weiter, man sollte aber einen nötigen Abstand zu den Dingen halten können und damit, wie ich immer zu sagen pflege, „Kapitän auf seinem Schiff sein“.
Plazebo-Effekt
Gemeinhin wird die Wirksamkeit der Homöopathie dem allgemein bekannten sogenannten. Placebo-Effekt zugeschrieben. Liest man doch immer wieder, dass keine andere Wirkung von homöopathischen Medikamenten im Test gegen eine Placebo-Gruppe festgestellt werden könne. Dem möchte ich vehement widersprechen.
In einer homöopatisch ausgerichteten Praxis kann man den Placebo-Effekt nach einem typischerweise sehr langen Erstgespräch regelhaft beobachten, sollte aber wenig bis nichts darauf geben, da er nur wenige Tage andauert und mit der eigentlichen Wirkung der Medikamente nichts zu tun hat. Tatsächlich wird diese erst deutlich später wahrgenommen und hat mit dem beobachteten kurzen Besserungseffekt nichts zu tun. Die Heilung spielt sich ganz wesentlich dauerhafter und auf einer deutlich tieferen Ebene ab. Der Plazebo-Effekt geht hingegen selten über ein Sich-Erleichtert-Fühlen hinaus. Über die Schwierigkeiten, die Homöopathie in großen Placebo-Kontrollierten Studien zu beweisen, bin ich an anderer Stelle eingegangen (s.a. Die klinische Studie). So viel aber hierzu an dieser Stelle: Eine derart profunde und individuelle Änderung der Lebensumstände und des Krankheitsbildes lässt sich schon äußerst schwer in den ‚einfachen‘ Versuchsendpunkten, wie wir sie bei den üblichen klinischen Studien finden, darstellen. Auch hier geht es wieder nicht so sehr um die einfache Funktion ‚Scheibenwischer funktioniert, ja/nein‘, sondern um hochkomplexe Zusammenhänge des Befindens, des Krankheitsbefundes und des Selbstverständnisses einer jeden Person über sich und seine Umwelt.
Hier noch einmal in einer kurzen YouTube-Video-Sequenz!