Manganum
Einleitung
Mangan ist ein sprödes Metall, das als freies Element in der Natur nicht vorkommt, sondern nur in seinen Verbindungen. Daran liegt es sicherlich auch, dass in der Homöopathie einige Verwirrung bezüglich der genauen Zuorndnung besteht. So scheint Hahnemann in seiner Reinen Arzneimittellehre eine Mischung aus Mang-acet, Mang-c und Mang-mur geprüft zu haben (1, 2), was ihm durchaus bewußt war (3). Eine Mischung von Mangan-Oxid und -Chlorid wurde von James Lembke in Riga geprüft und 1852 veröffentlicht (4). Bis heute gibt es eine ganze Reihe von Verbindungen, u.a. Mang-br, -iod, -fluor, -gluconicum, -lacticum, -nitricum, -sil und -silicofluoratum.
Es ist in seinen Abbaugebieten oft mit Eisen assoziiert und in seiner historischen Handelsform als Spiegeleisen, das etwa 15% Mangan enthält, wurde es verkauft und zur Stahlherstellung im 19. Jahrhundert verwendet. In der heutigen Zeit wird es stärker angereichert und kommt als 80%iges Mangan in den Handel. Die Verwendung als Beimengung bei der Stahlherstellung ist dabei die wichtigste Funktion des Metalls, das eine unwesentliche und noch immer diskutierte Bedeutung als Spurenelement in der menschlichen Ernährung besitzt und gleichzeitig auch zu möglichen Vergiftungserscheinungen führen kann.
Manganverbindungen waren seit der Frühzeit als Farbpigmente bekannt und die berühmten Höhlenmalereien von Lascaux im Südwesten Frankreichs, die ca. 17.000 Jahre alt sind, verwenden teilweise solche Pigmente.
In die Homöopathie wurde es von Hahnemann persönlich noch eingeführt, wobei er ein Gemisch von Mangan-Acetat und Mangan-Carbonat verwendete.
Da wir heute über deutlich verfeinerte Analyse- und Trennungsmethoden verfügen als zur damaligen Zeit, sind analog auch im Apotheken-Handel verschiedene Mangan-Verbindungen Verhältnis. Namentlich sind dies:
Manganum aceticum, Manganum carbonicum, Manganum metallicum, Manganum phosphoricum und Manganum sulphuricum. Die Differentialdiagnose ist wie immer bei diesen Verbindungen von Dr. Vijayakar vorgegeben; ein Mensch, der ein Acetat benötigt hat eine sehr starke Eltern-Kind-Bindung und macht sich über alles Sorgen, nur um sich selbst nicht. Am meisten sorgt er sich jedoch, wie gesagt um Eltern oder Kinder. Ein Carbon-Typ hingegen hat eher runde Gesichtszüge (Acet-ac ist hager) und redet nicht sehr spontan und viel. Sie sind eher schweigsam. Ein reines Metall ist sehr klar in seinen Ansagen und strebt nach Dominanz und geschäftlichem Erfolg. Die Sulphur-Verbindung ist hochmütig, kultur-interessiert und eher lasch und an seiner persönlichen Darstellung interessiert. Phosphor sucht Energie und hat etwas Durchdringendes, Ätherisches und einen sehr wachen Geist.
- Gemüt; PROBLEME, hat immer, macht sich unnötig Sorgen (5): acet-ac, apis, bar-c, calc, sang
- Gemüt; ANGST; Kinder; um seine (11): acet-ac, ars, falco-p, germ, lac-del, lac-h, ph-ac, phos, rhus-t, sep, sulph
- Gemüt; ANGST; Familie, um seine (23): acet-ac, aeth, ars, borag, calc-ar, calc-sil, carb-an, carc, caust, cupr, falco-p, germ, hep, lac-del, lac-eq, lach, petr, phos, Rhus-t, spig, sulph, tax-br, zinc
- Gemüt; WACHSAMKEIT (7): ars, calc-p, eup-a, ferr-p. phos., stram, sulph
(1) Hahnemann, Samuel, Reine Arzneimittellehre, Dresden, Leipzig 1830
(2) Hahnemann, Samuel, Chron. Krankheiten, 2 Aufl., Dresden, Leipzig 1835
(3) Aus der Einleitung zu Mangan in 'Die chronischen Krankheiten (1)
Der gegrabene Braunstein, oder das schwarze Braunstein-Oxyd wird mit gleichen Theilen an Gewichte krystallinischem, reinem Eisenvitriol (schwefelsauerm Eisen) genau in der steinernen Reibeschale zusammen gerieben, und dann, mit etwas Zuckersyrop gemischt, zu Hünerei grossen Kugeln geformt, welche zwischen scharf glühenden Holzkohlen erhitzt und zehn Minuten im Weissglühen erhalten werden. Die nachgängige Auflösung derselben in reinem (destillirtem oder Regen-) Wasser enthält reinen, schwefelsauren Braunstein, während der Satz das überschüssige Braunstein-Oxyd mit Eisen-Oxyd vermischt enthält.
Der mit Natron aus der hellen Auflösung gefällte und mit Wasser oft genug abgespülte, kohlensaure Braunstein ist ein weisses Pulver, das getrocknet, gepülvert und einige Zeit, auf Papier an der Luft ausgebreitet leicht, wenn mit seiner Verfertigung nicht genau verfahren worden ist, eine gilbliche Farbe annimmt, was ein Zeichen von noch einigem, darin vorhandenem Eisenoxyd ist. Um diess daraus zu entfernen, wird das gilbliche Pulver in verdünnter Salpetersäure bis zur Sättigung derselben aufgelöset, durch Papier filtrirt, mit Natron gefället, dieser Niederschlag aber mit destillirtem Wasser gehörig entsalzet und dann getrocknet.
Von diesem weissen kohlensauern Braunstein (Manganum carbonicum) wird ein Gran zu homöopathischem Gebrauche wie andre trockne Arznei-Substanzen dynamisirt oder mit destillirtem Essige durch Kochen aufgelöset bis zur Sättigung und dann bis zur Syrups-Konsistenz eingedickt (Manganum aceticum), wovon ein Tropfen, als Einheit angenommen, wie andre flüssige Arznei-Substanzen, mit hundertfachem Weingeiste, mittels 30 Verdünnungs-Gläser homöopathisch dynamisirt wird.
Die eine wie die andere Bereitung ist zu nachfolgenden Prüfungen ihrer reinen Wirkung angewendet worden.
(4) Hirschel's Zeitschrift für homöopathische Klinik, Volumes 2, Bernhard Hirschel, Edmund Lewi, F. Fleischer., 1852